Habeck und die Zumutungen

Wilfried Albishausen Freitag, 18. Februar 2022 von Wilfried Albishausen

Auf ein Wort...

Zumutungen über Zumutungen

26.01.2022 - Direkt nach seiner Ernennung zum Wirtschaftsminister in der neuen Ampel-Regierung hat Robert Habeck (B90/Die Grünen) in einem Interview erneut bekräftigt, dass den Menschen in Deutschland in den nächsten Jahren sehr viel zugemutet werden wird. Dabei sprach er von dem "Baggerfahrer" in der Niederlausitz, für den der "Jobverlust beim Braunkohleausstieg sehr hart sein wird. Diese "Ansage" machte er mit seinem bei ihm üblichen technokratischen Gesichtsausdruck, verbal mit dem ihm wohl angeborenen "philosophischen Unterkiefer". Es klang kalt und herzlos, wobei er nicht unerwähnt ließ, dass es darauf ankomme, neue "Jobs" zu schaffen, damit es für den "Baggerfahrer" nicht zu hart wird.

Foto: © BMWK/Dominik Butzmann

Robert Habeck scheint keine Baggerfahrer zu kennen, zumindest keine, die bereits im fortgeschrittenen Alter sind, eine Familie haben und vielleicht sogar ein eigenes, noch nicht abbezahltes Haus ihr eigen nennen können. Und nun, Herr Habeck? Was bieten Sie den Mann an? Das geplante Bürgergeld, mit dem er dann seine Familie ernähren kann. Zahlt die Partei sein Haus ab? Und ja, die Altersarmut durch eine "Minirente" verursacht durch diesen Bruch in der Erwerbstätigkeit werden Robert Habeck und seine Freundinnen und Freunde sicher auch verhindern.

Die Grünen halten es wie eigentlich schon immer. Großspurige Pläne nicht nur in Sachen Klima, deren Umsetzung gar nicht schnell genug gehen kann. Die damit verbundenen Kollateralschäden nimmt man erstmal in Kauf, um dann "Ausgleichsmaßnahmen" anzudenken. Ist man dann nicht mehr in der Regierung, wird die Nachfolgende wegen Untätigkeit dafür gegeißelt. So funktioniert das Spiel der Grünen auch in anderen Politikfeldern und unterschiedlichen Bundesländern schon seit Jahren... Und so wird das auch mit den von Habeck angekündigten "Zumutungen" enden. Eine zerschlagene Wirtschaft, ein desaströses Stromnetz, ausgestorbene Innenstädte und eine in ihrer Mobilität erheblich eingeschränkte Landbevölkerung. Um das vorauszusehen, muss man weder Hellseher noch Prophet sein.

Ein Blick in den Koalitionsvertrag lässt sehr schnell erkennen, welche Zumutungen die Ampel für unsere Gesellschaft noch so auf Lager hat. Alles natürlich "alternativlos". Kennt man doch. Und bei alldem das nahezu unerträgliche Geschwurbel vom "Mitnehmen" der Bürgerinnen und Bürger. Frage: "Was machen die Koalitionäre eigentlich mit denen, die nicht mit gehen wollen oder können?" Bußgelder, gesellschaftliche Ächtung? Irgendwas muss ja mit denen geschehen, die sich der "alternativlosen Beglückungspolitik" widersetzen, sich sperren...

Aber eins nach dem anderen, die 177 Seiten des Koalitionsvertrages werden vielleicht auch darüber Aufschluss geben, wie es dem Baggerfahrer aus der Niederlausitz ergehen wird. Und der ist ja nur ein Beispiel für die "Transformationsphantasien" eines Robert Harbeck.

(Foto: © BMWK/Dominik Butzmann)

Kommando zurück? Grüne holt die Realität ein...

Den Koalitionsvertrag nehme ich mir weiterhin vor. Dennoch holt uns der schreckliche Krieg in unserer weiteren Nachbarschaft ein...

Die Ereignisse der letzten Wochen, der unsägliche Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, zwingen die Grünen, nicht zuletzt Habeck und Baerbock offensichtlich zu einem Umdenken. Das hätte man sich sicher ohne einen völkerrechtswidrigen Krieg gewünscht. Es zeigt aber, dass die Welt nicht so ist, wie wir sie in einer Komfortzone gerne hätten. Das erfahren jetzt auch Grüne, leider nicht alle, wenn es um die Versorgungssicherheit mit Benzin, Diesel und vor allem Strom geht.

Leider faseln noch immer einige, die offenbar ihre verstaubten und muffigen Parka aus den sechziger und siebziger Jahren hervorgekramt haben, man dürfe an Kernenergie, Gas- und Kohleverstromung nicht mal denken. Genau, der Strom kommt aus der Steckdose, und wenn mal gerade nicht, kaufen wir ihn eben anderswo ein... Egal, ob aus Kernkraft, Kohle, Gas (Fracking). Das geben Menschen von sich, den man soviel Einfältigkeit gar nicht zugetraut hätte.

Robert Habeck ist da schon weiter, reist in die arabischen Länder (u. a. Katar), um dort die Energie einzukaufen, die wir dringend benötigen. Keine leichte Aufgabe, eher eine Zumutung, die er eigentlich uns "versprochen" hat. Denn immerhin handelt es sich ja auch dort nicht um "lupenreine" Demokratien. Also die Ablösung der Abhängigkeit von Russland in die Abhängigkeit anderer. Dazu zähle ich auch die USA in Sachen Fracking Gas. Hier verboten, dort jetzt kaufen?

Ja, so ist das eben: Wenn man etwas nicht besitzt, aber dringend und lebensnotwendig braucht, begibt man sich in Abhängigkeit anderer, politisch und wirtschaftlich...

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